Zündapp

Die "Zünder- und Apparatebau GmbH" wurde 1917 in Nürnberg gegründet und begann ihre Arbeit als Rüstungsunternehmen. Ab 1921 wurden dann unter dem Namen "Zündapp" Motorräder in München an der Anzinger Straße gebaut. Bis zu Ihrem Bankrott im August des Jahres 1984 war die Firma die letzte unabhängige deutsche Motorradfabrik und Ihren größten sportlichen Erfolg feierte Zündapp tragischerweise in diesem Jahr. Stefan Dörflinger wurde in der Klasse der 80ccm Motorräder Weltmeister auf Zündapp. Sein Motorrad leistete 30 PS und konnte Spitzengeschwindigkeiten von über 200 Km/h erreichen. Im Herbst 1984 gab es die Firma Zündapp nicht mehr. Dieses Ende eines legendären Motorradherstellers war allerdings schon seit 1982 absehbar, da seitens der Eigner  um Dieter Neumeyer, ein Neffen des Firmengründers, viel Geld aus der Firma gezogen wurde. Unternehmerischer Mut fehlte, genau wie eine realistische Einschätzung der Konkurrenz aus Japan und so leitete man, so arrogant wie konservativ, aus den 50er Modellen nur eine einzige Straßenmaschine und einen Softchopper ab. (KS-80 & KS-80 Touring) Neue Entwicklungen gab es kaum und wenn doch wurde häufig in die falsche Richtung entwickelt. Damals in Mode kommende Enduros z.B. wurden durch Neumeyer rundweg als "uninteressant" abgelehnt, ein 80er Roller wurde nie entwickelt und das vorhandene 175er Motorrad entsprach nicht dem Geist der Zeit. Hinzu kam, das auch damals schon der schöne Schein den Japanischen Leichtkrafträder mit ihrer einfachen Motortechnik, der optischen Anlehnung an "große" Motorräder und der preiswerte Fertigung boten, mehr zählte als teure und hochwertige Komponenten.
Emblem Zuendapp

KS80 1a

Mein erstes Motorrad war eine Zündap KS80 (Typ 530-05) in der Farbe "Goldorange-Lasur" die ich 5 Jahre lang gefahren habe. Sie war wirklich ein Prachtstück und eine der letzten Maschinen die 1984 in München produziert worden waren. Sie galt als eine der besten, schnellsten und teuersten Maschinen der 80er Klasse der 1980er Jahre, eben weil sie so verschwenderisch mit Komponenten ausgestattet war die andere Hersteller nicht zu bieten hatten wie ein H4-Scheinwerfer, ein verchromter Gepäckträger, ein verchromter Tank und eine irre aufwendige Lackierung. Zwar sollte auf der Messe IFMA sogar noch eine durch die Firma Target designte Maschine, die TT 80 S (siehe unten), vorgestellt werden, aber dazu kam es nicht mehr. Auf dem Bild im Hintergrund ist mein Kumpel Frank mit seiner ebenfalls legendären Hercules Ultra 80 LC (Liquid Cooled) zu sehen.

target design zundapp 1984 TT80 S

Der Motor

KS 80 Motor Schnittzeichnung SW

Der Wassergekühlte Einzylinder- Zweitaktmotor der aus dem Motor der KS 50 entwickelt worden war, hatte einer Schmierung von 50 : 1, einen Hubraum von 78.11 cm³ (Bohrung 46 mm, Hub 47 mm) und eine Verdichtung von 11,2 : 1. Die Leistung lag bei 6,5 kW (9PS) bei einem Drehmoment von 10,8 Nm. Als Vergaser kam ein Bing 21/20/117 zum Einsatz und im Gegensatz zum KS 50 Motor gab es kein Ziehkeilgetriebe mehr sondern eine hochwertige Klauenschaltung.
KS80 Werbung

 

ks 80 motor 1981

Ausstattung

Die Ausstattung war für die Zeit einmalig.Zuendapp-KS80_front.jpg Eine Frontverkleidung, ein verchromter Tank, Haltegriff für die Perle und Gepäckträger in Chrom, Schutzblech und Kettenschutz verchromt, eine Wasserkühlung und eine Lackierung die in dieser Qualität bei anderen Herstellern schlicht nicht zu bekommen war. Der Preis war mit ca. 4500,- DM aber ebenfalls enorm und ich musste viel Freizeit im Stahlwerk verbringen um das Geld zusammen zu bekommen.

Cockpit

Es gab gute Instrumente mit Drehzahlmesser und Tachometer, Anzeigen für beide Blinker, die  Kühlwassertemperatur, Fernlicht und den Leerlauf. Alles ebenfalls außergewöhnlich in dieser Klasse.
zuendapp cockpit 1981

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